Frankreich-Austausch
„Es geht mehr als nur um Sprache“ von Greta Lustinetz (7a)
Vom 03. bis zum 07. Juni 2024 hatten wir Schülerinnen und Schüler der Hans-Prinzhorn Realschule Besuch von unseren Austauschschülerinnen aus Reims-Frankreich. Am Montag kamen nach einer 7-stündigen Fahrt unsere französischen Austauschpartnerinnen mit dem Reisebus am Hemeraner ZOB gegen 16:30 Uhr an.
Auch wenn sich einige von uns schon durch den Erstbesuch in Reims kannten, begrüßten wir uns zunächst noch sehr zurückhaltend. Es waren viele Eindrücke zu verarbeiten. So manch einer kannte sein deutsches Austauschkind noch gar nicht und so lernten sich einige Kinder zum aller ersten Mal kennen.
In der Cafeteria der Realschule, hießen wir die französischen Austauschschülerinnen herzlich Willkommen. Mit vielen selbstgemalten Bildern (“Bienvennue“), Snacks und Getränken feierten wir ihre Ankunft. Unser Französischlehrer Herr Richarz und meine Klassenlehrerin Frau Friedt begleiteten uns während der gesamten Woche intensiv und halfen bei der ersten Verständigung. Eine französische Deutschlehrerin begleitete wiederum ihre insgesamt 10 französischen Kinder. Die 10 französischen Austauschschülerinnen wurden in Familien von Kindern aus der 5. bis 9. Klasse verteilt. Es nahmen somit auch deutsche Kinder an dem Austauschprogramm teil, die gar keinen Französischunterricht gewählt hatten. Da in diesem Jahr sehr viele französische Kinder an dem Austausch in Hemer interessiert waren, haben sich zusätzlich zu den Französisch-Wahlfach Kindern, noch drei weitere Familien bereit erklärt, Kinder aus Frankreich aufzunehmen.
Nach der Begrüßung fuhren die Austauschschülerinnen gemeinsam mit ihren deutschen Familien nach Hause. Ich persönlich bin mit meiner französischen Austauschschülerin auf Anraten von Herrn Richarz zunächst einkaufen gegangen, damit sie sich selbst Dinge, die sie gerne essen möchte, aussuchen konnte. Danach sind wir nach Hause gefahren. Dort gab es dann ein Abendessen (Pommes und Schnitzel mit Salat). Am Abend haben meine Austauschschülerin und ich gemeinsam mit meiner kleinen Schwester „Mario Cart“ gespielt. Wir haben schnell festgestellt, dass französische Kinder es lieben Videospiele zu spielen. Nach einem anstrengenden Tag sind wir dann ziemlich schnell eingeschlafen. Am zweiten Tag des Austausches haben uns unsere Austauschschülerinnen erst in die Schule begleitet. Da ich und einige andere Kinder aus Ihmert mit dem Bus in die Schule fahren, war dies ein erstes Erlebnis für unsere Austauschülerinnen. Denn in Frankreich werden die Kinder oft von den Eltern in die Schule gebracht, laufen oder fahren mit dem Fahrrad. In der Schule gab es dann in der ersten Stunde ein gemeinsames Frühstück, bei dem uns der stellvertretende Bürgermeister der Stadt Hemer freundlich begrüßte. Die Austauschschülerinnen lernten den gesamten Vormittag über unser Schulleben in Deutschland kennen. Am Nachmittag gegen 15.00 Uhr trafen wir uns in der großen Austauschgruppe mit den Lehrerinnen, um den Sauerlandpark zu erkunden und einen schönen Nachmittag zu verbringen. Uns fiel sofort auf, dass unsere Austauschschülerinnen sehr aufgeregt und interessiert waren, an den Dingen die ihnen begegneten. Den Sauerlandpark erkundeten sie mit viel Freude und Interesse. Auch wenn es zunächst nicht sehr warm war, blieb unsere Gruppe am Wasserspielplatz hängen. Obwohl unsere Gruppe aus älteren und jüngeren Schülerinnen bestand, hatte jeder etwas gefunden, womit er/ sie sich vergnügen konnte. Auch als es hieß, wir dürften uns in kleinen Gruppen aufteilen, blieben wir alle zusammen und entdeckten den Sauerlandpark gemeinsam. Gegen 17.00 Uhr fuhren wir dann alle wieder nach Hause. Unsere Lehrerinnen warteten solange, bis auch das letzte Kind abgeholt war.
Am Mittwoch besuchten wir wieder gemeinsam die Schule, bzw. den Unterricht der verschiedenen Jahrgänge. Nach der Schule war es jedem selbst überlassen, was er/ sie mit seinem/ seiner Austauschpartnerin unternehmen wollte. Die meisten Kinder, so auch ich, schlossen sich in kleinen Gruppen zusammen und unternahmen etwas Gemeinsames. Einige von uns besuchten die Innenstadt von Iserlohn, andere machten einen Ausflug zum Sorpesee, oder gingen in die Trampolinhalle nach Hagen. Am Donnerstag machten wir einen langen Ausflug nach Wuppertal. Dort trafen wir dann auch auf die anderen Schülerinnen aus Gevelsberg und Sundern, mit denen wir gemeinsam das Austauschprogramm durchführten.
Zuerst besuchten wir den Wuppertaler Zoo, wo wir in Kleingruppen herumlaufen und die Tiere bestaunen durften. Gegen Mittag fuhren wir in die Wuppertaler Innenstadt und durften shoppen gehen. Auch dort teilten wir uns wieder in Kleingruppen auf. Die französischen Austauschschülerinnen waren teilweise sehr aufgeregt und wollten alles erkunden, Souvenirs für zu Hause kaufen, die unterschiedlichen Geschäfte besuchen. „Nanu Nana“ und Tedi waren sehr beliebt. Gegen 18.00 Uhr kamen wir wieder am Hemeraner ZOB an und verbrachten den Abend in den Familien. Am letzten Tag des französisch-deutschen Austausches sollten die französischen Schülerinnen eigentlich um 8.30 Uhr nach Reims aufbrechen. Aufgrund einiger Verzögerungen wurde die Abreise aber um 2 Stunden verschoben, so dass wir noch einmal gemeinsam den Unterricht besuchten. Um 10.30 Uhr verabschiedeten wir dann unsere Austauschschüler*innen am ZOB in Hemer. Manche Kinder waren sehr traurig, dass der Austausch so schnell vorbei war. Und einige französischen Kinder weinten bei der Verabschiedung und versprachen im nächsten Jahr wieder zu kommen.
Zusammenfassend kann ich für mich sagen, dass der Austausch ein sehr schönes aber auch anstrengendes Erlebnis war, das ich auf jeden Fall wiederholen würde! Bei diesem Austausch ging es um die Deutsch-Französische Verständigung. Dennoch ging es nicht nur darum die Sprache des jeweils anderen zu lernen. Es ging auch darum, sich auf Dinge einzulassen, die einem vorher fremd waren, es ging darum, sich auf einen anderen Alltag einzulassen, auf andere Menschen und andere Ansichten.
Die Sprache stand somit nicht unbedingt im Vordergrund, sondern die Verständigung zwischen Menschen… manchmal auch ohne Worte. Dies ist meine Ansicht zu dem Austausch.
Ich würde mir wünschen, dass ein solcher Austausch noch mehr Kindern ermöglicht wird und mehr Schulen ihren Kindern ein solches Programm anbieten… im Sinne der Verständigung zwischen allen Ländern.